Alfred Andersch, geboren am 4. 2. 1914 in München. Der Vater, Kaufmann und Versicherungsagent, stammte aus einer nach Ostpreußen ausgewanderten Hugenottenfamilie, die Mutter (geb. Watzek) kam aus Böhmen. 1920–1928 Volksschule und Wittelsbacher Gymnasium in München. Er verließ die Schule nach der Untertertia, um eine Buchhandelslehre zu absolvieren. Seine Arbeitslosigkeit 1931–1933 fällt mit dem Beginn politischer Arbeit im Kommunistischen Jugendverband zusammen, dessen Organisationsleiter für Südbayern er 1932 wurde. Nach dem Reichstagsbrand (27. 2. 1933) war er Häftling im KZ Dachau. Im Mai entlassen, wurde er im Herbst noch einmal verhaftet. Danach unter Gestapo-Aufsicht gestellt, gab er seine politische Tätigkeit auf. 1933–1937 Büroangestellter in München. 1937–1940 Angestellter in der Werbeabteilung einer Fotopapierfabrik in Hamburg. 1940 als Besatzungssoldat in Frankreich; dann, vorübergehend aus der Wehrmacht entlassen, 1941 Büroangestellter in Frankfurt/M. 1943 erneut eingezogen. Am 6. Juni 1944 Desertion zu den Amerikanern an der italienischen Front. 1944–1945 Kriegsgefangener in USA in Fort Ruston (La.), Fort Kearney (R.I.) und Fort Getty (R.I.). Redaktionsarbeit an der Kriegsgefangenenzeitschrift „Der Ruf“. Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er Redaktionsassistent Erich Kästners bei der „Neuen Zeitung“ (München), danach mit Hans Werner Richter Herausgeber der Zeitschrift „Der Ruf“. 1947 nahm er an der ersten Tagung der Gruppe 47 teil. 1948 wurde er Gründer und Leiter ...